Seit ich Veganerin bin, sind mir erste körperliche und geistige Veränderungen an mir aufgefallen, die ich hier mal aufzählen wollte:
1. Achtsamkeit und gutes Karma
Irgendwie fängt man plötzlich an viel bewusster zu leben als vorher. Man führt tolle Gespräche mit interessanten Menschen, liest viel und entwickelt sich insgesamt auch menschlich weiter. Man lächelt und fühlt sich viel wohler als früher, weil man endlich auch spürt, dass man etwas Gutes tut. Ich sitze im Bus, beobachte die Menschen und bin wacher denn je. Viel einfühlsamer, weniger Ich-bezogen und wie bekloppt es auch klingen mag, endlich mal im Einklang mit mir selber. Als Buddhistin sollte man alle Lebewesen achten und sie nicht töten. Und tatsächlich lebe ich nun auch, woran ich glaube. Das ist eine Menge gutes Karma für den Rest meines Lebens =)
2. Gesundheit
Durch die Umstellung auf die vegane Ernährung geht es einem besonders körperlich besser. Man fühlt sich nicht mehr so vollgefuttert und man hat weniger Heißhunger-Attacken. Zum Ersten Mal isst man bewusst, ausgewogen und gesund. Zu Beginn habe ich sofort gespürt, dass sich meine komplette Verdauung erst einmal umgewöhnen musste. Manchmal denke ich sogar, dass der Körper ein Stück weit entgiftet. Automatisch habe ich angefangen allgemein kleinere Portionen zu essen, dafür aber abwechslungsreicher oder auch mal Zwischensnacks zu essen. Der Süßkram hat sich sehr stark reduziert und so langsam gibt es nur ein kleines Stückchen Zartbitterschokolade an besonderen Anlässen oder, um sich auch mal was zu gönnen. Man tickt plötzlich anders und geht lieber Treppen zu Fuß hoch oder dreht abends noch gerne eine Runde an der frischen Luft.
3. Weniger Müdigkeit
Man ist abends manchmal schneller im Bett und fällt rundum glücklich in den Schlaf, um dann gegen 6 Uhr morgens schon wieder fit wie ein Turnschuh zu sein. Tagsüber hat man mehr Elan und das Gefühl etwas bewegen zu wollen.
4. Haut, Haare und Geruch
Durch die neuen veganen Hygieneprodukte erholt sich der Körper auch von der ganzen Chemie. Meine Haare fühlen sich super an und die Kopfhaut regeneriert sich. Ich war nie ein Mensch mit Pickelproblemen, aber man merkt, dass die gesamte Haut sich bessert. Alleine der Körpergeruch hat sich verändert. Es mag albern klingen, aber als Veganer duftet man deutlich angenehmer als früher. Man schwitzt weniger und der Geruch von den Anziehsachen ja bis hin zum natürlichen Geruch der Wohnung ist einfach viel besser geworden.
5. Koch-Lust
Man entdeckt soviel neues für sich, dass es einen zu Beginn sogar manchmal schon erschlägt. Ich koche noch intensiver als vorher und man schmeckt viele Nuancen im Essen heraus wie z.B. Gewürze, Aromen usw. Man experimentiert mehr mit den Lebensmitteln und hat auch endlich wieder Freude auch ganz neue oder für sich selber exotische Gemüse und Obstsorten auszutesten. Man entfaltet sich in der Küche noch einmal ganz neu und wird besonders kreativ. Alles ist möglich und spannend. Plötzlich läuft einem der Sabber aus dem Mund, wenn man an der Gemüsetheke vorbei schlendert. Man hat richtige Hungerattacken auf ganz bestimmte Gemüse oder Obstarten.
6. Kopfschmerzen werden geringer
Ich litt immer unter sehr starken Migräne Attacken. Diese sind nun nur noch sehr selten da. Meistens an Tagen, wo ich mal wieder etwas zu wenig getrunken habe (böse böse ;)). Und wenn sie mal auftauchten, waren sie deutlich schwächer und schnell wieder vorbei. Das beruhigt mich sehr, besonders weil ich in Zukunft ungerne auf starke Medikamente zurückgreifen möchte. Daher hoffe ich, dass es noch besser wird und sie mich bald gar nicht mehr plagen.
7. Kälte
Jetzt steht der Winter vor der Tür und natürlich ist auch mir langsam öfter mal kalt, aber wie ich höre geht es allen so. Viele sind erkältet oder krank geworden, doch ich bin wirklich überrascht, dass auch dieser Kelch an mir vorbei gezogen ist. Bislang geht es meinem Immunsystem offensichtlich so gut, dass ich stark genug bin gesund zu bleiben. Und an kalten Tagen mummelt man sich einfach in eine Kuscheldecke, mit lecker heißem Tee und einem guten Buch.
8. Harmonie zu Hause
ich bin viel ruhiger, ausgeglichener und glücklicher als zuvor. Dadurch lächel ich mehr, bin gut drauf und genieße den Alltag mehr. Tägliche Aufgaben und Arbeiten gehen einfacher von der Hand und in der Partnerschaft ist es nun auch viel harmonischer geworden. Wo man sonst sehr gereizt war, ist man nun geduldiger und kompromissbereiter. Gespräche verlagern sich hin zu viel interessanteren Themen. Man ist sich einig, auch in der Lebensweise und das verbindet. Dadurch, dass wir diesen veganen Weg zusammen angefangen haben und beschreiten, gibt uns das gegenseitig immens viel Kraft, Elan und Energie. Dinge, die man früher aufgeschoben hatte, erledigt man sofort. Man widmet sich mit Freude der Zukunft und hat das Gefühl alles wird sich ändern und verbessern. Es wird mehr zusammen gekocht, gelacht, erzählt und gekuschelt. Das ist einfach super!
9. Neugierde und Wissensdurst
Ich habe immernoch den Eindruck lange nicht am Ende meiner veganen Entdeckungsreise zu sein. Es gibt noch vieles was ich lesen und wissen will. So viele tolle Bücher, Tipps, Blogs und Rezepte, die auf mich warten. Noch so viele Fragen entstehen im Alltag, die ich mir noch beantworten möchte. Das ist ein schönes Gefühl. Aber auch ich habe manchmal Tage an denen ich davon genug habe und mal eine Pause brauche. Dann muntert mich mein Partner wieder auf, läd mich in ein nettes veganes Café zum Schlemmen ein oder er zaubert als Koch einfach mal etwas neues kreatives aus dem Kühlschrank und überrascht mich.
10. Freunde, die überraschen
Wenn du wieder mal über einen Anti-Vegan-Forum stolperst oder zum X-ten Mal dieselben kritischen Diskussionen im Internet liest, wenn du mal wieder von einem Bekannten einen blöden Spruch kassiert hast, kommen auch Tage an denen Freunde dich überraschen. Wenn Dir nur einer erzählt "Hey, ich hab mich von Dir inspirieren lassen, und heute dein veganes Sellerieschnitzel nachgekocht" ist das absolut amazing! Oder wenn eine liebe Bekannte mit ihrem Mann zum Geburtstag ein restaurant besuchen und auf der Speisekarte gucken, ob vegane Gerichte für mich dabei gewesen wären. Dann erfüllt mich das mit Stolz und Freude. Ich merke, dass auch mein Umfeld vielleicht nur ein bisschen oder auch nur ein winziges Stückchen achtsamer durch die Welt gehen. Sie fangen an sich über mich Gedanken zu machen, merken, dass man als Veganer doch kein Spinner sein muss. Sie sehen es schmeckt und reduzieren ihren Konsum von tierischen Produkten. Was wünscht man sich denn mehr? Freunde und Bekannte, die so lieb und tolerant mit einem umgehen, die ihre offene Neugierde nicht verlieren und immer ehrlich mit einem bleiben.
Dafür ein liebes Dankeschön ;) Ihr seid klasse!
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