Es gibt viele gute Gründe sein Leben und seine Ernährung umzustellen und vegan zu leben. Anbei möchte ich nochmal einige davon aufzählen:
1. Ethik / Religion
Für viele Veganer ist die Entscheidung aus ethischen Gründen gefallen. Man hat angefangen sich bewusster mit der Herstellung und den Inhaltsstoffen seiner Produkte auseinanderzusetzen und setzt durch eine vegane Lebensweise ein klares Statement gegen das Quälen und Töten von Tieren jedweder Art. Man beginnt Verantwortung für den eigenen Konsum zu übernehmen und versucht dadurch die Welt ein kleines Stückchen zu verändern. Mit zunehmendem Wissen kommt das eigene Gewissen einfach nicht mehr drum herum etwas für sich selber zu entscheiden. Die Bedingungen der Massentierhaltung sind abscheulich und nicht schön zu reden. Es gibt auch keine ethisch vertretbare Tötung unter dem Deckmantel BIO oder artgerechter Tierhaltung, denn leider sterben und leiden auch dort die Tiere und ihre Lebensumstände sind nicht wirklich besser als in anderen Haltungsarten. Eine "Haltung" kann im Grunde also nie "artgerecht" sein, denn das widerspricht sich schon im Wort. Im Grunde ist es also auch eine rein ethische Betrachtung - Ist man wirklich bereit nur wegen des Genußes andere Lebewesen zu töten? An diesem Punkt müssten sich selbst Vegetarier klar machen, dass auch für Eier, Milch, Käse und Honig Tiere leiden und am Ende sterben. Manche sind auch aus rein religiöser Ansicht (z.B. Buddhismus) der Meinung Tieren denselben Respekt und Achtsamkeit entgegen zu bringen, wie einem Menschen. Für sie ist es gutes Karma anderen Lebewesen nicht mehr zu schaden. Allgemein lässt sich sagen, dass jeder Konsument durch seinen Kauf eine Mitverantwortung an dem Sterben und Leiden von Tieren trägt. Ob er das nun hören mag oder auch nicht. Vor dieser Tatsache verschließen viele gerne die Augen. Daher haben viele das Gefühl sich rechtfertigen und verteidigen zu müssen, wenn sie tierische Produkte konsumieren. Manchmal mag es sogar verrückt wirken, wieso man sein Haustier liebt, aber das Schwein oder Rind einem egal ist. Dass man Lasagne aus Rind okay findet, aber bei Pferdefleisch in der Lasagne Eckel empfindet. Vieles in einer Ernährung ist einfach über die Jahre anerzogen worden, auch was wir als gut oder nicht gut empfinden. Von Generation zu Generation. Die Frage ist demnach, ob man selber so weiter machen möchte. Und diese schwere Entscheidung, dieses "Klick" machen im Innern, muss man selber spüren.
2. Umwelt
Durch eine Ernährung aus rein pflanzlichen Produkten kann man viel für die Umwelt tun. Fleischkonsum verursacht den größten Anteil der Treibhausgasemissionen. Außerdem benötigt man für 1 kg Rinderhack 15.000 Liter Wasser. Das gesamte Ökosystem und die Artenvielfalt leidet unter den Folgen. Durch eine vegane Lebensweise verringert man also den eigenen ökologischen Fussabdruck deutlich.Wenn die Weltbevölkerung weiter so konsumiert wie bisher, bräuchte man zweimal die Erde um diesen Bedarf an Ressourcen zu decken. Ein Umdenken wird also eines Tages unumgänglich werden.
3. Gesundheit
Durch eine ausgewogene und vielseitige vegane und rein pflanzliche Ernährung kann man seiner Gesundheit viel gutes tun und seine Lebenserwartungen verlängern, denn häufig geht eine vegane Lebensumstellung auch einher mit einer gesunden Ernährung, guten biologisch wertvollen Lebensmitteln und einer sportlichen aktiven Lebenslust. Viele Menschen leiden unter aktuellen Krankheiten wie Übergewicht (Adipositas), Diabetes, Bluthochdruck, Krebs oder Herz-Gefäß-Verengungen, denen man mit einer veganen Ernährung vorbeugen kann. Meistens entstehen diese Krankheiten durch eine ungesunde Lebensweise und dass man sich zu wenig damit auseinander setzt welche Produkte und Lebensmittel man seinem Körper zuführt. Für manche Menschen kann das ein Anfang in ein neues Leben sein. Haut, Haare und Nägel erholen sich von den Strapazen chemischer Produkte. Man wird vitaler, fiter und ist weniger träge und müde.
4. Gesunde Ernährungsweise
Viele denken, dass zu einer gesunden Ernährungsweise tierische Produkte dazu gehören müssen, da sie häufig als Quelle Nummer 1 gelten für Proteine, Calcium, Eiweiß, Fette und Vitamine. Doch man findet in der rein pflanzlichen Ernährung alle wichtigen Nährstoffe, die der Körper benötigt. Man greift nur nicht auf die allgemein bekannten Quellen zu, sondern lernt schnell, dass in Obst, Gemüse, Getreide und Nüssen ebenfalls all diese wichtigen Nährstoffe enthalten sind. Wir leben nicht mehr in der Steinzeit und haben heute natürlich die Wahl, ob wir unsere Nährstoffe aus Tierprodukten gewinnen wollen oder zu Ersatzprodukten ausweichen bzw. rein pflanzliche Produkte, die uns die Natur so vielseitig und zahlreich zur Verfügung stellt. Man entdeckt sogar noch ein ganz neues Spektrum an Lebensmitteln wie z.B. Quinoa, Tofu, Amaranth, Agavensaft, Seitan, Tempeh uvm. Eiweiß besteht aus Aminosäuren, die es in vielen Arten gibt. Acht davon sind essentiell und allesamt in pflanzlicher Nahrung enthalten, nicht nur in Fleisch. Selbst gesunde mehrfach ungesättigte Fettsäuren findet man gerade in pflanzlicher Nahrung. Gut sind auch Omega 3-Fettsäuren wie sie in Raps- oder Leinöl oder in Nüssen vorkommen. Veganer sollten allerdings beim Vitamin B 12 achtsam sein und zu Nahrungsergänzungsmitteln zurückgreifen, da es in pflanzlicher Nahrung weniger vorkommt und essentiell zu einer gesunden Ernährung dazugehört. B12 ist allerdings auch in Algen und Bierhefe zu finden und wird im Grunde nur in geringer Menge benötigt. Da unser menschlicher Körper angefangen von den fehlenden Reißzähnen bis hin zu einem anderen Verdauungssystem eigentlich nicht auf tierische, sondern pflanzliche Lebensmittel ausgerichtet ist, reagiert der Körper gut auf eine vegane Umstellung. Milch übersäuert den Organismus, zum Ausgleich wird Calcium im Körper abgebaut, also eher das Gegenteil dessen, was man dem Konsumenten schmackhaft machen möchte. Calcium findet man auch in Trockenobst, grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornbrot, Sojamilch, Sesam uvm. Also braucht man keine Angst haben vor Mängeln in seiner Ernährung, wichtig ist wie bei allem sich gut zu informieren und ausgewogen und vielseitig zu essen. Auch bei Lebensmittelunverträglichkeiten findet man im veganen Bereich Alternativen.
5. Vegan muss nicht teuer sein
Vegane Produkte und Lebensmittel müssen nicht zwangsläufig teuer sein. Auch wenn man auf Biowaren achtet oder fairen Handel wird man merken, dass es sich ausgleicht. All die Produkte wie Fleisch, Eier, Butter, Milch, und Honig entfallen, was dann wieder Raum gibt für frisches Obst und Gemüse. Außerdem entfallen Heihunger-Attacken und die Mengen an Biomasse, die man zuvor gegessen hat, benötigt man bald nicht mehr um satt zu werden. Getreide, Nüsse und vollwertige Kost sättigen gut und bieten viele gute Nährstoffe. Außerdem ist es einem häufig egal gewesen viel Geld für Süßigkeiten, Chips und Grillabende voller Fleisch auszugeben, um sich etwas zu gönnen. Wieso also diesmal sparen, wenn es tatsächlich mal um eine gesunde Ernährung geht oder Produkte frei von Tierleiden. Man tut es ja auch für sich und eine gute Sache dazu.
6. Es ist garnicht so kompliziert!
Anfangs glaubt man vegan leben ist viel zu schwer, kompliziert und zeitraubend. Viele wollen entspannt von der Arbeit sich schnell was zu essen machen oder mal eben im Supermarkt ins Regal greifen ohne sich groß Gedanken machen zu müssen wie "ist das jetzt vegan?". Aber tatsächlich ist das nur zu Beginn so. Wenn man es mit sportlichem Humor nimmt und mit Neugier und Spaß an diese Sache heran geht, ist es nicht mehr so schwer. Schnell ist man belesen, kennt seine neuen veganen Lieblingsprodukte und geht ebenfalls wie mit links einkaufen. Das Kochen ist nicht zeitaufwendiger, nur anders. Man entwickelt meistens selber mehr Freude an Rezepten, Backen oder neuen leckeren Aufstrichen fürs Brot. Und selbst ein Brot ist zu Beginn einer Woche mit Leichtigkeit selber zu backen. Meistens lebt man sich in seiner veganen Küche schnell selber ein und kocht dann ohne große Rezepte. Man weiss, was man besonders gerne isst und lernt es schnell und lecker zuzubereiten.
7. Freunde und Familie
Auch wenn es anfangs schwer ist kritische Familienmitglieder oder Freunde und Bekannte an die neue vegane Lebensweise heranzuführen, so muss das nicht negativ enden. Häufig trifft man auf Neugier, manchmal auch auf Vorurteile und Ablehnung, aber das sollte einen nicht davon abhalten sein Leben so zu gestalten, wie man es für Richtig erachtet. Wichtig ist nicht die Welt und jeden ändern zu wollen und jeden zu akzeptieren, auch wenn er eine andere Sichtweise hat. Besser ist es Vorurteile im Alltag abzubauen, lecker zu kochen und Freunden und Verwandten zu zeigen, dass vegan essen lecker und auch gesellig sein kann. Vielleicht schafft man es so mit Informationsaustausch und zunehmenden Wissen den ein oder anderen zum Nachdenken zu bewegen. Das alleine wäre doch schon einmal klasse. Fakt ist, man ist immer noch derselbe Mensch mit all seinen Gefühlen. Und je länger man sich an einen Veganer im Umkreis gewöhnt, um so weniger exotisch oder albern wird es für alle sein. Laut Statistik von 2013 leben alleine in Deutschland 800.000 Veganer. Das sind eine Menge Menschen und die Zahl steigt jährlich an. Außerdem bietet es einem die Chance wiederum viele neue interessante Menschen dadurch kennenzulernen und sich mit anderen auszutauschen.
8. Genuss & Verzicht
Manche glauben vegan essen & leben bedeute ein Verzicht auf "Lebensqualität" oder Genuß. Ich möchte an dieser Stelle nicht anzweifeln, dass Fleisch, Käse, Milch, Eier oder Honig schmackhaft sind. Aber es ist genauso falsch zu denken, das veganes Essen nicht richtig lecker schmeckt. Die vegane Küche ist so vielseitig und alleine alle Gemüse- und Obstsorten gehen weit darüber hinaus, was man früher so kannte. Im Gegenteil kommen eine Fülle neuer spannender Produkte dazu, die es kreativ zu kombinieren gilt. Man kann schlemmen und genießen ohne Ende. Es gibt sehr leckere vegane Kuchen, Torten, Muffins, Cup Cakes, Energieriegel und Brote. Man lernt seine Geschmacksknospen ganz neu kennen. Obst ist dann ein süßer Snack zwischendrin und man wird es lieben. Und selbst die verachtete Zartbitterschokolade wird an einem kalten Regentag zum Hochgenuss aufsteigen. Sobald man sich für neues öffnet, schmeckt es auch besser. Der Geschmack ist oft anerzogen oder hat sich daraus entwickelt, was man tagtäglich kennt. Nun sollte man den Mut für Neues haben und schnell wird die Zunge es absolut sinnlich genießen!
9. Positive Grundhaltung
Man wird mit zunehmendem besseren körperlichen Wohlebefinden spüren, dass sich auch die gute Laune hebt. Man ist insgesamt aktiver, fiter und viel weniger müde. Man lebt bewusster und lächelt viel mehr. Das gesunde Essen tut richtig gut für Körper und Seele. Man hat das Gefühl mich sich im Reinen zu sein und das strahlt man vermutlich dann auch aus. Man ist nicht mehr so muffelig wie früher, genießt auch die kleinen Dinge im Leben intensiver und geht öfter frische Luft tanken oder hat wieder das Bedürfnis nach Sport oder mehr körperlicher Betätigung. Kopfschmerzen werden weniger, die Haut und die Haare erholen sich, man verliert ohne große Diäten alleine durch gesundes Essen das ein oder andere Kilo Gewicht. Man lernt mehr auf sich zu achten, nimmt Signale des Körpers besser war und geht pfleglicher mit sich und anderen um.
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